StadtKlangBild-Installation

An drei aufeinander folgenden Wochentagen, zwischen 17 bis 18 Uhr, schaltete die Eisenacher Stadtverwaltung in der gesamten Fußgängerzone die Straßenbeleuchtung aus. An acht ausgewählten Orten, aus Büros und Privatwohnungen heraus, projizierten Beamer schwarz-weiße-Fotos aus der Zeit der Friedlichen Revolution an die gegenüberliegende Hauswand:

„Oben“, über den Geschäften, leuchteten Fotos der alten Mauer auf, legte sich Stacheldraht über Fenster, trotzten Lichterketten gegen Leuchtreklame, marschierten Montagsdemonstranten über Köpfe hinweg.
„Unten“, aus wandernden Klangrucksäcken, getragen von Schülern, Jugendlichen aus Jugendzentren, Schauspielern und Einradfahrern, tönten Berichte und Musik über neue Mauern, die in den zurückliegenden 25 Jahren wieder errichtet wurden, zwischen Kulturen, Religionen und Lebensvorstellungen.

Nachdenkliches Kopfschütteln. Ablehnende Blicke gegen das Erinnert-werden. Freude über Demonstrationsfotos mit dem erkannten Nachbarn. Gespräche mit Rucksackträgern über zurückliegende Hoffnungen und den aktuellen Alltag. Spontaner Austausch von Erlebnissen unter Fremden. Gelöste Stimmung.

weiter: Marsch von der Wartburg