Theater – Lesungen – Konzerte

Zahlreiche Begleitveranstaltungen, oft mit hohem ehrenamtlichen Einsatz von Vereinen und Initiativen in Kooperation mit ZWEI-LAND organisiert, boten Raum und Zeit um Erinnerungen und Gedanken zu vertiefen.


(5. Nov.)

Zeitzeugen des Mauerfalls

Mauerstückchen hieß das Schauspiel der Seniorentheatergruppe „Bunte Zellen“ vom „Theater der Erfahrungen“, bestehend aus ehemaligen West- und Ostberlinern. Auf Deutsch und Türkisch sprachen, sangen und spielten die 14 Spielerinnen und Spieler im Theatersaal des “Kath. Sankt-Marien-Gymnasiums Berlin-Neukölln” vor drei Schulklassen: über das unglaubliche Staunen, über die unfassbare Freude und über das hin und wieder schlechte Gewissen als die Mauer fiel.

Anschließende Gesprächsrunden mit den SpielerInnen, in kleinen Gruppen, verteilt im gesamten Saal, halfen, die real erlebten „Mauerstückchen“ aus einer vergangenen Zeit in den Alltag der Jugendlichen einzuordnen.

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(10. Nov.)

Zeitzeugen der Revolution

Margot Friedrich lebte und arbeitete bis Mitte der 90er-Jahre als Schriftstellerin und Journalistin in Eisenach. Sie publizierte in der Evangelischen Verlagsanstalt und in Kirchenzeitungen der DDR und ist Mitbegründerin des „Demokratischen Aufbruch“ während der Friedlichen Revolution. Sie war zu dieser Zeit auch bei den Eisenacher Friedensgebeten aktiv, saß am Eisenacher „Runden Tisch“. Heute lebt Margot Friedrich in Erfurt.

Zwischen dem 29. September 1989 und dem 18. März 1990 führte sie ein Tagebuch, notierte fast täglich die Ereignisse in Eisenach: oft nur hastig in Stichworten aufgelistet, mit Namen verbunden, kritisierte, staunte, jubelte Margot Friedrich und wunderte sich zugleich immer wieder über diese Revolution nach Feierabend. Unter diesem Titel erschienen 1991 ihre Aufzeichnungen als Buch (ISBN-10: 3924269912).

Am 10. November wurden daraus Auszüge vorgelesen, in Anwesenheit mehrerer im Text genannter, damals aktiver Zeitzeugen, mitten in der ZWEI-LAND-Ausstellung im KUNST Pavillon:


(11. Nov.)

Neue Mauern im Theater

Über Menschen auf der Flucht berichtete die szenische Lesung Asylmonologe, inszeniert vom „Theater für Menschenrechte“ auf der „Bühne Schlachthof Eisenach“.

Berichte und Gespräche mit Betroffenen wurden zu drei Lebensläufen verdichtet, vorgetragen von drei Schauspielern, begleitet und verstärkt durch behutsam eingesetzte live-Musik. Heraus kam ein „schmerzliches, erstaunlich komisches, warm-menschliches Kopfkino“ (amnesty journal). Eine Abschlussdiskussion mit den Schauspielern, ehemaligen Flüchtlingen, dem Publikum und Vertretern der Stadt, gab aufgewühlten Emotionen den notwendigen Raum.


(14. Nov.)

Geschichte als Live-Konzert

25 Jahre nach der Friedlichen Revolution spielte „Maximilian Wilhelm & Band“ auf der „Bühne Schlachthof Eisenach“ (BSE) Lieder bekannter Ostbands: Ostrocklegenden mit poetischer Tiefe und (damals) politischer Brisanz, die eine oft kritische Distanz der damaligen Musiker zum DDR-System deutlich machten – ergänzt durch kurze Texte aus „Die wunderbaren Jahre“ von Reiner Kunze, vorgetragen von Schülerinnen aus dem ZWEI-LAND-Projekt.


(15. Nov.)

Musik statt Stasi

Ein besonderer Gottesdienst an einem besonderen Ort, initiiert von der Evangelischen Gemeinde in Eisenach im großen Saal der Musikschule Eisenach: bis 1990 war hier die Eisenacher Zentrale der Staatssicherheit untergebracht, samt Gefängniszellen im feuchten Kellergewölbe. Eine Andacht mit mehreren Zeitzeugen und musikalischer Begleitung durch den Bürgerrechtler Pfr. i.R. Christoph Martin Neumann, erinnerte an den Untergang einer Staatsmacht durch eine Friedliche Revolution.


(22. Nov.)

Ohne BeGRENZung – open-stage am Mauersymbol

Für jeweils 15 Minuten konnten „Nachwuchskünstler“ aus Eisenach und Umgebung die „Bühne an der Mauer“ für einen eigenen Auftritt nutzen. Vorschriften für die Inhalte gab es nicht, auch keine Altersbegrenzung: Musik, Gedichte, Breakdance, alles war dabei. Zwei Stunden lang begegneten sich Jung und Alt auf Augenhöhe – mitten in der ZWEI-LAND-Ausstellung.


(4. Dez.)

Ethik auf der Mauerbühne

Wie wichtig es ist, sich immer wieder ethische Werte bewusst zu machen und auch entsprechend verantwortlich gegenüber der Gesellschaft zu handeln, zeigten Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Gymnasiums in ihrer Interpretation des Theaterstücks Die Physiker vom Friedrich Dürrenmatt auf der „Mauerbühne“ im vollbesetzten KUNST-Pavillon. Als zusätzliche „Bühnenbilder“ wurden selbstgemalte Werke auf die „Mauer“ projiziert.


(14. Dez.)

Musikalische Grenzüberschreitung

Zum Abschlussfest im KUNST-Pavillon trafen auf der „Bühne an der Mauer“ zwei Künstlergruppen aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein konnten: Junge, mit internationalen Preisen ausgezeichnete Beatboxer aus Berlin, trafen auf gestandene Blues- und Swing-Virtuosen aus Thüringen.
In anschließenden Gesprächen zwischen Musikern und Publikum wurde vor allem der musikalische Gewinn dieser „grenzüberschreitenden Klangkooperation“ gewürdigt.

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